Die Geschichte des Salzburger Yachtclubs
Das Heimatrevier des SYC ist der Wallersee, der rund 20 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Salzburg im Voralpenraum liegt.
Der Salzburger Yachtclub wurde am 22.03.1946 als selbständiger Verein gegründet. Einige Jahre lang mussten die Mitglieder mit einer provisorischen Clubanlage das Auslangen finden, bis im Jahr 1955 in Zell am Wallersee ein Clubhaus errichtet werden konnte. Der Standort, unweit der Westbahnhaltestelle „Zell am Wallersee“ galt als ideal, da die Boote der Clubmitglieder– damals ausschließlich Jollen – vorwiegend mit der Bahn transportiert wurden. Der Trend zu größeren Segelbooten und der Siegeszug der heute weit verbreiteten „Kleinkreuzer“ veränderte auch das Bild des SYC. Während sich die Regattasegler vorwiegend in den Klassen FD, Korsar, Tornado, Laser, Optimist etc. bewegten, wuchs die Gruppe der „komfortorientierten Segler“ beständig. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurde von der Gemeinde Neumarkt am Wallersee in der Ostbucht des Wallersees ein Yachthafen errichtet, der rund 60 Wasserliegeplätze für Kajütboote und offene Kielboote bietet.
Mit Unterzeichnung eines Benutzungsvertrages durch den Salzburger Yachtclub im Jahr 1972 konnte ein zweiter Standort des Salzburger Yachtclubs in Neumarkt am Wallersee aufgebaut werden.
Rückblick in die ersten Jahrzehnte des SYC – von Dr. Christoph Koller
Wer zählt die Boote und nennt die Namen die zum SYC an den Wallersee kamen? … Eisl,Gurschner,Breitwieser,Laschensky,Rihl,Rehm,Gruber,Rachmann,Koller,Czepl,Widerin,Steinmassl,Reska,Wagner,Plötzeneder,Müller,Frohnwieser,Stadler,Wiefler,Stephan,Auer,Pointner,Schenner,Dostal,Promok,Hofstätter,Büchele,Treml,1erNagl,10erNagl,Gapp,Seeleithner,Holzner,Höller,Haberl,Bermadinger,Moser,Fürst,Lemach,Schurich,Fuchs,Sailer,Breitfellner,Volkmann,Schneeweiss,Romaner,Sommer,Strobl,Hörmann,Meingast,Glaser,Lechner,Beisteiner,Rittinger und noch viele mehr…
Alle waren Sie begeistert von Wind ,Wasser und Wellen. Gesegelt wurde auf 10-m²-Rennjolle, Korsar, FD, Finn, Surfer, Tornado, Tempest, Optimist, 420er und Laser – nicht wenige waren erfolgreich – sehr erfolgreich!
EM Silbermedaille Korsar, WM Goldmedaille und EM Silbermedaille Surfer, JEM Goldmedaille Korsar, mehrere Staatsmeister und Landesmeister in der 10-m²-Rennjolle, mehrere Staatsmeister in der Korsarklasse, Staatsmeister Tornado, Staatsmeister Tempest, Österreichischer Jugendmeister Optimist, Staatsmeister 420er und viele weitere hervorragende Platzierungen.
Die Segelregatten des SYC wurden vom Clubhaus in Zell aus veranstaltet. Die Anreise für die von auswärts kommenden Teilnehmer war beschwerlich. Ab Seewalchen/ Seekirchen über einen Schotterweg. In Bayerham bei der Kurve hinter dem Bauernhaus ist man bei Regenwetter im Schlamm hängen geblieben. Dann weiter Richtung Bahnübergang Haltestelle Wallersee. Beim Schranken musste man oft lange warten, weil der Bahnwärter noch den Gegenzug passieren ließ. Dann die letzte kleine Steigung und schließlich hinunter zum Clubhaus. Westlich vom Clubhaus (Grundstück Klampfer und ehemaliges Strandbad) wurden die Boote und Anhänger abgestellt. Bei manchen Veranstaltungen waren das 40 – 50 Boote.
Die Wettfahrten wurden vom Turm des Clubhauses in Zell geleitet. Motorboote hat es keine gegeben. Nur ein Holzruderboot/Lateiner. Damit wurden am Anfang der Saison die Bahnmarken ausgelegt. Nord vor dem Clubhaus, West vor der Seekirchner Bucht, Süd vor dem Strandbad Henndorf, eine Bahnmarke vor dem Prager Fischer bzw. Haus Rachmann und schließlich eine Bahnmarke in der Ostbucht. Es waren Bierfässer, die im Laufe der Saison oft auch „abgesoffen“ sind. Den richtigen Kurs zu finden und die Bahnmarken zu runden, war manchmal schwierig.
Über ein am Vordach des Clubhauses angebrachtes Holzdreieck wurde die Start- und Ziellinie gepeilt zu der in etwa 100-150 m vor dem Hauptsteg in Zell liegenden Bahnmarke. Bei Westwind ist es schon vorgekommen, dass der eine oder andere unmittelbar im Bereich des Hauptsteges in Richtung Bahnmarke Seekirchen über die Startlinie gesegelt ist – und bei etwas Glück und Können hat sich das dann ausgezahlt. Vor allem auch wegen Backbord vor Steuerbordschoten!
Der Zieleinlauf erfolgte über die oben beschriebene direkt vor dem Clubhaus gelegte Start/Ziellinie. Das war für die Zuschauer praktisch, weil damit das spannende, vorentscheidende Startgeschehen und auch der Zieleinlauf unmittelbar vom Clubhaus aus beobachtet werden konnte.
Segeln am Wallersee. Das war und ist nicht zuletzt im Hinblick auf die ressourcenschonende, naturverbundene Fortbewegung ein ganz besonderes sportliches Freizeitvergnügen.
Der von Ehren-Commodore Dr. Christoph Koller gestiftete „SYC-Wallerseepokal“ wird zweifellos ein Impulsgeber für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des SYC sein.